Frau Isabelle Ulrich

Transfrau (MzF)

GaOp - MzF (Geschlechtsangleichende Operation - Mann zu Frau)

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Der Weg hierhin wurde auf den anderen Seiten ausführlich beschrieben.

Wir starten mit dem 

Vorgespräch im Uniklinikum Hamburg am 08. August 2022.

Eine ICE Fahrt zum ersten Gespräch. Eine fahrt mit der DB ist wie sie ist. Angekommen in Hamburg, ging es mit dem Taxi zum UKE (Universität Klinikum Eppendorf)

Die Nervosität stieg auf ein ordentliches Level, obwohl es nur um ein Vorgespräch ging. Ein Vorgespräch, was das Mittelfeld um 100% verändert. 

Am Empfang wurde es schon fantastisch. So nett empfangen und sympathisch, habe ich Menschen seit dem Ausbruch von Corona nicht mehr erlebt. Herzlichkeit wird hier groß geschrieben! Sowohl der Empfang in der Urologie, sowie mein zuständiger Arzt sind beide Herzensmenschen und mit Liebe zu Ihrem Job dabei. Das Wartezimmer hat mich etwas erschrocken, was die anderen Patienten*innen angeht! (Das gehört hier nicht weiter hin, dazu werde ich mich ausführlich in der Rubrik Selbstbestimmung zu äußern! - Das Mobbing existiert, darf gerne sein, wenn es so ausfallen muss!!! Ich persönlich habe mich erschrocken, wer da mit mir wartet. Und ich habe endlich verstanden, warum meine Korrektur so sanft läuft!!!)

Das Vorgespräch lief perfekt. Die Aufklärung war sehr umfangreich und tiefgreifend, was auch passieren könnte.

Mein OP Wunsch ist die kleinere Lösung einer GaOp. Das heißt für den Außenstehenden: Es wird eine Vagina geformt, mit allem drum und dran, aber sie hat keine Tiefe! 

Vorteile:

Das minimiert sämtliche Risiken, wie Verletzung des Darm, die Wundheilung geht wesentlich schneller und die Nachsorge wird unkomplizierter. Es gibt kein tägliches bourgieren mit Zusatzmaterial um die Öffnung dauerhaft zu erhalten.

Nachteil, der mich nicht interessiert: 

Ein richtiger GV ist nicht möglich, da es keine Tiefe der Muschi geben wird. Für mich nicht wirklich schlimm, da wir zu Hause zwei Frauen sind. Eine Doppeldildo Nummer fällt zumindest in Öffnung "Oben" weg. Alle anderen Spielarten sollten jedoch ganz normal funktionieren. (Kopfkino? freut mich :-))

Das erspart mir tägliches Dehnen mit speziellen Platzhaltern, die über mehrere Monate / Jahre, bis zu dreimal am Tag für eine 1/4 Stunde da reinmüssen um den Raum zu erhalten. 

Mein Arzt und ich verstanden die Umstände sofort und auch er fand die Lösung sehr gut durchdacht, aus meiner privaten und auch beruflichen Situation. 

Auch fand er die bisherigen Ergebnisse und meinen Werdegang, sehr bemerkenswert. Lt. seiner Aussage habe ich meinen Weg bisher, mehr als erfolgreich gemeistert und er würde sich freuen, mir den letzten Weg zu öffnen. Eine Träne des Glücks floss, in seiner Gegenwart. Er gab mir einen Zwischentermin noch in diesem Jahr, was er nur in Ausnahmen machen würde. Der Himmel ging auf und der Termin stand für den 15. November 2022. 

Ein gigantisches Gefühl. Mein Traum wird Wirklichkeit und mein Zeitplan klappt wie am Schnürchen. Damit hat niemand gerechnet, selbst ich nicht! 

Die Rückfahrt verlief irgendwie ohne es mitzubekommen in einem ICE! Das Glück der Geburtskorrektur fand seinen Weg. Die Gedanken waren woanders. Im vollem Glück!

Eine Begegnung habe ich nicht geträumt auf der Rückfahrt mit dem ICE. Es muss gefühlt ein gutes Stück vor Dortmund gewesen sein. Draußen war es schon dunkel und die Bahnhöfe leuchteten beim durchfahren. Ca. eine 1/2 Stunde vor Dortmund fuhren wir durch einen Güterbahnhof. Eine Kulisse für einen Tatort Dreh :-)... wir fuhren recht langsam und man konnte sehr gut die Umgebung wahrnehmen. An einer Wagonreihe stand in mehreren Wagons auf der Anzeigetafel: "Merry Christmas". Mindestens 10 Waggons. Was war das? Zufall? Ein Zeichen? Ich habe bis heute keine Ahnung (und ich lebe im hier und jetzt).

Mein Arzt hatte mir beim Vorgespräch gesagt, dass wenn mit der OP alles gut verläuft, ich gegen Weihnachten meine ersten Versuche des Spaßes probieren könnte.

Das war beeindruckend!!!

5  Wochen vor der OP

Die Nervosität hält sich immer noch in Grenzen, Gedanken das was daneben geht, sind definitiv dabei. Meine Vorbereitungen auf den Krankenhausaufenthalt laufen. Schlafanzug, Sitzkissen, Binden und Einlagen wurden mit viel lachen mit meinem Schatz zusammen gekauft. 

Binden, ein Abenteuer in 15 Metern Auswahl beim Drogiemarkt :-) Selbst meine liebe Mama, hat für mich zwei Nachthemden als Plan B besorgt. Die Vorbereitungen laufen traumhaft! Gedanken an den Verlauf sind nicht vorhanden. Die Vor- und Nachteile stehen fest und das sollte so klappen. Luft nach hinten im Kalender wären aber vorhanden! Puls läuft ruhig.

3 Wochen vor der OP

Die Unterlagen aus dem Krankenhaus sind eingetroffen. Einwilligungen zu Probeentnahmen, Angaben zu Angehörigen und meinen Ärzten. 

Nerven sind stabil. Die Vorfreude überwiegt! Respekt vor einem großen Eingriff ist aber selbstverständlich vorhanden.

Aber was heißt das eigentlich!?

Für die Außenwelt wird das Endergebnis niemals zu sehen sein. Es kommen super tolle und viele Kommentare auf den Sozialen Netzwerken, wie mutig ich sei. Das mag ich momentan nicht kommentieren. Es sieht von der Außenwelt niemand (außer zufällig in einer Sauna). Wer nicht im Bilde ist, würde den Unterschied auch jetzt schon nicht mehr sehen. Dank der Hormonbehandlung ist das Mittelfeld sowas von übersichtlich geschrumpft, dass ein Badeanzug zu 100%, ein Bikini auch locker zu 85% keinem anderen Menschen auffallen würde. 

Das heißt, dieser Schritt ist nur für mich! Ein Schritt in meine Freiheit! Meine Freiheit heißt: 

- Ihn nicht mehr sehen zu müssen

- jede Unterwäsche sitzt, ohne das was rausrutscht

Die wichtigsten Punkte:

- die Blocker Tabletten fallen weg und das Krebsrisiko wird erheblich gesenkt

- eine neue Form der Libido. Ich bin sehr gespannt, was und wie da was kommen wird  :-)

2 Wochen vor der OP

Das Krankenhaus möchte eine Urin Kultur von einem Arzt 2 Wochen vor der OP haben. Das soll über eventuelle Keime informieren, die eventuell den Heilungsprozess beeinflussen können.

Die Urin Kultur habe ich bei einem Urologen in meiner Heimatstadt machen lassen. Weder mein Gynäkologe, noch meine Hausärztin konnten das machen.

Die Ergebnisse dauern ca. 5 Tage.

1 Woche vor der OP

Ich habe alle Unterlagen ausgefüllt und unterschrieben. Die Ergebnisse der Urin Kultur liegen auch vor. Es ist alles in Ordnung.

Die Nervosität ist nun definitiv da. Die Freude vor dem Endergebnis überwiegen aber immer noch trotz der Risiken die auf jeden Fall bestehen. 

Theoretisch ist nun alles fertig. Alle Vorbereitungen sind getroffen und es stehen alle Ampeln auf Grün :-) Das einzigste was mich jetzt noch aufhalten könnte, wäre ein positiver Coronatest am kommenden Montagmorgen in Hamburg. Aber da denke ich jetzt nicht dran.

Das Finale ist zum greifen nah und ich freue mich schon drauf!













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